Vertreterinnen und Vertreter der bayerischen Naturparke trafen sich am 18. Oktober zur Mitgliederversammlung des Naturparkverband Bayern e.V. in Eichstätt.

Der Vorsitzende Heinrich Schmidt berichtete über die Themen, die die 19 bayerischen Naturparke und ihren Dachverband aktuell bewegen. Mit Blick auf die Ausdehnung der Naturparke – sie erstrecken sich auf fast ein Drittel der Landesfläche – betonte er die wachsende Bedeutung der Naturparke für Naturschutz, Bildung, Erholung und Regionalentwicklung. Er freue sich besonders, dass mehrere Naturparke neben vielen anderen Projekten auch die Planung von Naturparkzentren auf den Weg gebracht hätten. Gleichwohl verwies er auf die in den letzten Jahren massiv gestiegenen Kosten. Er appellierte an die anwesende Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (CSU), sich weiterhin für eine gute finanzielle Ausstattung der Naturparke einzusetzen. An die künftige Staatsregierung richtete er die Aufforderung, mehr Klarheit zu schaffen in der Vielzahl von Akteuren, Regelungen und Fördertöpfen im Bereich Naturschutz.

Vor dem Hintergrund des ambitionierten weltweiten Ziels, 30 % der Landfläche als Schutzgebiet auszuweisen, möchten die Naturparke ihren Beitrag zum Schutzgebietsmanagement und Monitoring weiter ausbauen. Erste Gespräche mit dem Bayerischen Umweltministerium und dem Landesamt für Umwelt habe es dazu gegeben.

Darüber hinaus gab Schmidt bekannt, dass der Naturparkverband Bayern vor einigen Wochen als landesweite Naturschutzvereinigung anerkannt worden sei. „Dadurch können wir alle verstärkt auf Planverfahren und politische Entscheidungen in den Naturparken landesweit Einfluss nehmen“.

Die Landtagsabgeordnete Schorer-Dremel bedankte sich in einem Grußwort bei den anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Naturparke für ihren Einsatz für Naturschutz und Landschaftspflege. Sie blickte zurück auf den Anfang der „Naturoffensive“ der bayerischen Staatsregierung im Jahr 2018, von der auch die Naturparke insbesondere mit bayernweit 60 Rangerstellen stark profitiert hätten. Sie warb besonders für noch mehr Zusammenarbeit, sowohl zwischen den Naturparken als auch mit anderen Organisationen und den zuständigen Ministerien.

Weiteres Gesprächsthema in der Versammlung war der Ausbau von Photovoltaikanlagen in Landschaftsschutzgebieten. Hier braucht es aus Sicht der Naturparke dringend Zonierungskonzepte der Bezirke, wie es in Niederbayern bereits auf den Weg gebracht wurde. Im weiteren Tagesverlauf befassten sich die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Naturparke mit nachhaltigem Destinationsmanagement. Anna Scheffold von der Agentur Realizing Progress präsentierte im Auftrag der Bayern Tourismus Marketingorganisation inspirierende Ansätze zu diesem Thema.

Die 19 bayerischen Naturparke umfassen gemeinsam knapp ein Drittel der Landesfläche. Sie setzen sich für den Natur- und Artenschutz, die umweltverträgliche Erholung, die Bildung für nachhaltige Entwicklung und die Regionalentwicklung ein. Der Naturparkverband Bayern vertritt auf Landesebene die Interessen der Naturparke, koordiniert ihre Zusammenarbeit und unterstützt den Austausch.