Der „Naturpark Bayerischer Wald“ und der „Nationalpark Bayerischer Wald“ wurden durch die Dark Sky International (DSI) als internationaler Sternenpark ausgezeichnet. Mit dem Bayerischen Wald entsteht nun, neben der Rhön und der Winkelmoosalm, der dritte Sternenpark in Bayern. Das Gebiet des Sternenparks wird eine Fläche von ca. 94.000 Hektar in insgesamt 20 Gemeinden mit ca. 62.000 Einwohner umfassen. Das unbesiedelte Nationalparkgebiet stellt den größten Teil der Kernzone des Sternenparks, umgeben von der geforderten Pufferzone. Mit einem Messnetz von derzeit etwa 50 Punkten, die über das ganze Gebiet verteilt liegen, wurde und wird die Qualität des dunklen Nachthimmels dokumentiert.

In den letzten Jahren hat sich der Naturpark in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Nationalpark mit unermüdlichem Streben um diese Auszeichnung bemüht. Mit dem Wissen darum, dass es sich hier um eine der wenigen Regionen in Mitteleuropa handelt, in denen noch eine echte, natürliche Nachtdunkelheit herrscht und diese so gut wie möglich bewahrt werden muss. Der Naturpark Bayerischer Wald bemüht sich bereits seit 2017 um den Erhalt des natürlichen Nachthimmels und um die Bekämpfung der Lichtverschmutzung.

Um die Ziele der Bewahrung des Nachthimmels verstärkt verfolgen zu können, lies sich der Naturpark zwei aufeinanderfolgende Projekte über Interreg fördern, die auf Öffentlichkeitsarbeit, Bewusstseinsbildung und schließlich auf die Realisierung des Sternenparks ausgerichtet waren. In einem ersten Schritt konnten 20 Gemeinden im Inneren Bayerischen Wald vom Arber bis zum Dreisessel dafür gewonnen werden, sich zu verpflichten, ihre öffentliche Straßenbeleuchtung im Lauf der Zeit entsprechend anzupassen. Die Nationalparkverwaltung hat in den vergangenen Jahren die Lampen der Einrichtungen, die in der Sternenpark-Kernzone liegen, überprüft und durch Leuchtmittel ersetzt, die Lichtverschmutzung reduzieren und die nächtliche Dunkelheit bewahren.

Der 1. Vorsitzende des Naturparks Bayerischer Wald, Georg Bauer meint: „Wir freuen uns ganz außerordentlich, dass die Anerkennung nun geklappt hat. Die guten Beobachtungsbedingungen am nächtlichen Sternenhimmel haben touristisch einen hohen Wert. Gerade auch in einer Zeit, in welcher der Wintersport in der Region mit Problemen kämpfen muss, bietet sich hier touristisch eine vielversprechende Alternative“.

„Beim Schutz unserer Umwelt werden wir nun dreidimensional“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Ich freue mich sehr, dass unser Nationalpark gemeinsam mit dem Naturpark nun offiziell als Sternenpark ausgezeichnet wurde.“ Im Nationalpark stehe nicht nur der Schutz der natürlichen Dynamiken in den Wäldern im Mittelpunkt. „Uns ist es auch ein Anliegen, Dunkelheit bestmöglich zuzulassen.“ Dies sei für eine Vielzahl von Tierarten, die nachtaktiv oder auf Dunkelheit angewiesen sind, entscheidend, um ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten. „Mit der Auszeichnung zum Sternenpark wird diesem Engagement nun Rechnung getragen.“

Koordiniert werden die Aktivitäten vom Sonnenhaus in Zwiesel aus, dem Geschäftsstellensitz des Naturparks Bayerischer Wald. Künftig wird es jährliche Veranstaltungen geben zum Thema Lichtverschmutzung und wie man sie vermeiden kann. Darüber hinaus wird es Veranstaltungen wie Sternenführungen, Mondbeobachtungen, Sternschnuppen-Beobachtungen und Vieles mehr geben.

Der „Bavarian Forest Dark Sky Park – The Star Forest“ reiht sich nun in die Liste von mehr als 230 Orten ein, die eine starke kommunale Unterstützung für die Befürwortung des dunklen Himmels gezeigt haben und sich bemühen, die Nacht vor Lichtverschmutzung zu schützen.

Naturpark und Nationalpark Bayerischer Wald sowie Kern- und Pufferzone des Sternenparks Bayerischer Wald
Naturpark und Nationalpark Bayerischer Wald sowie Kern- und Pufferzone des Sternenparks Bayerischer Wald

Mehr Informationen gibt es unter www.darksky.org sowie sternenpark.naturpark-bayer-wald.de.

Quelle: Pressemitteilung Naturpark Bayerischer Wald (redigiert)
Foto oben: © G. Hackner
Orthofoto unten: © C. Kronschnabl